Achille-Claude Debussy, feinfühlig und rebellisch zugleich

Achille Debussy — erst später nannte er sich Claude — wurde vor 160 Jahren am 22. August 1862 in Saint Germain-en-Laye am Rande von Paris in eine weder wohlhabende noch musikalische Familie geboren. Dennoch fand er mit Hilfe seiner Tante zum Klavierspiel und arbeitete ab seinem 10. Lebensjahr am Conservatoire de Paris an seiner Pianistenlaufbahn. Er fiel auf durch feinfühliges Spiel, aber gleichzeitig auch durch rebellisches Verhalten. Nachdem er nach einiger Zeit keine weiteren pianistischen Fortschritte mehr machte, vertiefte er sich ins Kompositionsstudium. Auch hier wandte er sich gegen die geltenden Regeln, die nach seiner Auffassung schon seit 200 Jahren bestünden und nicht für ihn gemacht worden seien. Daher stelle er sie in Frage. 

Er ließ sich von der Schönheit der Natur inspirieren, er liebte das Meer in Südfrankreich, sein Studierzimmer war mit Blumen geschmückt, auf seinem Schreibtisch standen wunderschöne japanische Objekte. Er war befreundet mit Malern und natürlich auch mit Musikern, wie Maurice Ravel, Eric Satie und anderen. Auch interessierte er sich sehr für Richard Wagners Musik, wollte aber kein 2. Richard Wagner werden. Er wollte komponieren was er sah und fühlte, ihm lag nichts am Komponieren nach alten Regeln. In einem seiner Briefe an seinen Verleger Durand schrieb er: „Die Musik ist eine geheimnisvolle Mathematik, deren Elemente am Unendlichen teilhaben. Sie lebt in der Bewegung der Wasser, im Wellenspiel wechselnder Winde; nichts ist musikalischer als ein Sonnenuntergang! Für den, der mit dem Herzen schaut und lauscht, ist das die beste Entwicklungslehre, geschrieben in jenes Buch, das von den Musikern nur wenig gelesen wird: das der Natur.“ (übersetzt von Bernd Goetzke). Durch seine Briefe erfahren wir aus erster Hand Bekanntes und Unbekanntes über den Menschen und Komponisten Debussy. Seine mit viel Wortwitz verfassten Briefe liegen im französischen Original und in deutscher Übersetzung vor.
Hören Sie sich eine kleine Kostprobe von Debussys wunderschönen Klangbildern an: “Reflets dans l’eau” https://youtu.be/LLbpQl1cCl8